Servolenkung funktioniert nur über 800rpm

  • Hallo,
    ich dachte ich frage hier mal nach, da ich im Augenblick ein wenig verwirrt bin und nicht recht weiter weiß.
    Seit ein paar Wochen geht die Lenkung immer wieder schwer. Während der Fahrt gibt es eigentlich keinerlei Probleme, aber beim Einparken oder Wenden kann es schon mal krampfig werden am Lenkrad. Nun ist mir heute aufgefallen, dass es mit der Motordrehzahl zusammenhängt. Läuft der Motor im Standgas (Automatik), egal ob auf P,N oder D, hat man so gut wie keine Lenkkraftunterstützung, sobald ich auch nur leicht Gas gebe, ist die Servokraft wieder da. Hat jemand eine Idee?
    Ein paar Details:
    -Servopumpe ist neu, habe ich letztes Jahr gemeinsam mit Wasserpumpe und Turbo gewechselt (Grund: es gab stetigen Servoölverlust an der Pumpe)
    -Servoöl ist auf normalem Level, kein erkennbarer Ölverlust
    -der Riemen macht auch guten Eindruck und gespannt wird er ja automatisch


    Vielen Dank im Voraus

  • Spontan würde ich drauf tippen das irgendwo Luft im System ist, obwohl sich das System normalerweise selbst entlüftet. Gibt es irgendwelche Geräusche beim Lenken bzw. wenn du keine Lenkunterstützung hast?

  • Also Geräusche im System habe ich keine, wie würde denn eine eventuelle Entlüftung ablaufen? Hatte damals nachgefüllt und bei geöffnetem Deckel mehrmals komplett eingelenkt. Dachte das würde reichen.


    Was den Druck angeht, das klingt plausibel, allerdings komme ich einfach nicht drauf, wo der verloren gehen könnte. Wie könnte ich den Systemdruck denn messen?

  • Das reicht normalerweise zum Entlüften... Leider kenne ich den genauen Aufbau einer Servolenkung nicht... An deiner Stelle würde ich versuchen die Leerlaufdrehzahl leicht zu erhöhen, sodass es nicht stört im Fahrbetrieb (wegen der Automatik). Falls es dann wieder irgendwann auftritt würde ich mir nochmal Gedanken machen. Von einer Druckmessung bei Servolenkung habe ich noch nie gehört :|


    Was du aber mal machen könntest: Leicht erhöhte Drehzahl, damit die Servo unterstützt und dann mal gegen den Lenkanschlag lenken und gucken was passiert. ?(

  • Die Motordrehzahl wird normalerweise erhöht, sobald der Druck in der Servoleitung zu groß ist, da gibts irgendwo nen Druckschalter.
    Entweder ist der kaputt oder eben der Druck kann nicht aufgebaut werden.


    Fällt die Motordrehzahl ab, wenn du gegen den Lenkanschlag drehst?


    Außer der Pumpe und dem Lenkgetriebe sollte es in der Lenkstange doch noch so ein komisch komplizierteres Ventilsystem geben, was bei Lenken erst den Druck aufbaut. Darüber auch mal nachdenken.

  • Sorry, war ein paar Tage nicht da.


    Also wenn ich bis zum Anschlag einlenke, gibt es keinerlei Veränderung, weder Geräusche, noch Veränderung der Motordrehzahl.


    Ich war heute beim 'Freundlichen', hauptsächlich wegen eines neu aufgetretenen Problemes im Turbosystem (Leck im Kreislauf, leider das dritte Mal innerhalb von drei Jahren), und habe ihm auch mal kurz die Symptome des Servoproblemes geschildert. Der zuckte nur mit den Achseln und meinte, dass die Pumpe defekt sein müsste, schließlich müsste die ja sonst schon im Leerlauf genug Druck aufbauen. Fand die Antwort eher mäßig erhellend, aber viel mehr habe ich zwischen Tür und Angel eigentlich auch nicht erwartet.

  • Der Druckschalter dient nur zur Drehzahlanhebung damit der Motor in ungünstigen Betriebszuständen nicht ausgeht, bzw. die Drehzahl stabil bleibt wenn die Servopumpe einen hohen Druck erzeugt und damit Antriebsleistung vom Motor benötigt. Ohne den Schalter würde die Drehzahl erst mal einbrechen bevor die Motorelektronik dagegenregelt. Auf die Lenkung selber hat der Schalter keinerlei Einfluss.
    Da es ein hydraulisches System ist kann man auch die Drücke darin messen, ob es dazu eine spezielle Anleitung gibt bzw. Vorgaben kann ich dir nicht sagen, auch nicht ob Ford selber dazu in der Lage ist oder nur irgendwelche Lenkungs/ Hydraulik Spezies.
    Ohne Messung bleibt dir nur auf Verdacht eins nach dem anderen tauschen...
    Meine Vermutung liegt auch am ehesten bei der Pumpe obwohl oder auch gerade weil die erst erneuert wurde.

  • Naja, in Ermangelung weiterer Alternativen, neige ich ja auch zum Wechsel der Servopumpe, wenn es wirklich daran liegt wäre das sogar ganz gut, da ich auf die jetzige Pumpe noch fast ein Jahr Garantie habe. Nur was mache ich wenn es nicht die Pumpe ist ;-), dann habe ich mir umsonst die Arbeit gemacht und eine Pumpe zuviel gekauft. Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Hatte vorhin schon überlegt ob es nicht möglicherweise an den Lamellen innerhalb der Pumpe liegen könnte, wenn da etwas beschädigt ist und die eben die höhere Drehzahl braucht um den benötigten Druck auf das System zu bringen. War nur so ein Gedanke...

  • Ich weiß nicht mehr genau was sie gekostet hat, aber sie war definitv nicht von Ford. Beim Fordservice hat mir der Meister damals erklärt er müsse Wasserpumpe und Servopumpe gemeinsam tauschen, da die angeblich zusammengeklebt seien und er altes und neues Teil nicht zusammensetzen kann/will/darf (was auch immer) und die gesamte Einheit koste wohl allein schon 600,- € ohne Arbeitskosten. Das war der Augenblick wo ich mich bedankte und beschloß alles selbst zu machen. Werde mich die Tage wohl wirklich mal nach nem Gebrauchtteil umsehen, allerdings habe ich irgendwie immer Skrupel vor benutzten Teilen.

  • Das kann und darf er auch separat tauschen - will wohl eher nicht...


    Der Diesel hat übrigens KEINEN DRUCKSCHALTER in der Servolenkung. Und entgegen der hier irgendwie verbreiteten Meinung kann sich das System nicht selbst entlüften und das hin- und herfahren reicht nicht notwendigerweise aus!


    Lass deine Servolenkung mal korrekt mit Unterdruck am Ausgleichbehälter entlüften, bevor du nochmal die Pumpe tauschen lässt.

  • Lt. Etis Fahrzeug vorne anheben damit die Räder vom Boden weg sind, Behälter auffüllen, Lenkrad mehrfach langsam ganz nach rechts und links drehen. (Motor ist dabei aus) Flüssigkeitsstand kontrollieren und nachfüllen.
    Wenn die Flüssigkeit nicht mehr sinkt den Motor starten, Lenkrad wieder mehrfach langsam ganz nach rechts und links drehen, Flüssigkeitsstand im Auge behalten und ggf, nachfüllen bis der Stand nicht mehr sinkt.
    Das mit der Unterdruckpumpe ist nur eine anschließende Dichtheitsprüfung, da wird das System unter Vakuum gesetzt und geprüft ob der Unterdruck gehalten wird.

  • Komisch - Etis sagt bei mir was anderes! Das Entlüften wird über die Unterdruckpumpe gemacht. Das was du beschrieben hast ist alleine das Auffüllen und nicht der Entlüftungsvorgang.

  • Hast recht, ich habs mir gerade nochmals angeschaut. Hab da wohl ne komische Übersetzung. Die Vakuumpumpe kommt zweimal zum Einsatz, einmal zur Unterstützung während des Entlüftervorgangs und dann nochmals danach zur Prüfung.

  • Entschuldigt bitte meine späten Antworten, in letzter Zeit gibt es neben dem Mondi noch ein paar andere Baustellen bei mir ;)
    Nochmal vielen Dank für die Tips. Ich habe mich letztendlich zum Tausch der Servopumpe entschieden. Allerdings habe ich das gleiche Modell wie vorher genommen und keine Gebrauchte. Grund dafür ist die potentielle Garantieverrechnung. Ich habe nochmal in den Unterlagen geschaut und gesehen, dass ich im letzten Jahr eine SPIDAN-Pumpe eingebaut hatte. Ich kenn mich jetzt nicht so gut aus, jedoch wurde mir von zwei Seiten bestätigt, dass das durchaus qualitativ hochwertige Ware sei, welche unter Umständen sogar von FORD selbst verbaut werden würde. Was auch immer da dran ist, jetzt ist die Neue drin und die scheint ihren Job 1A zu machen. Hatte mich sogar gewundert wie leicht die Lenkung plötzlich geht, soll heissen, die Lenkung war vorher, selbst mit Gas geben und angeblich laufender Pumpe, wesentlich schwergängiger und ich hatte mich schon dran gewöhnt.
    Jetzt wird es spannend, in den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob der Teilehändler/ bzw. Teilehersteller die Reklamation der "alten" Pumpe akzeptiert. Mir wurde schon angekündigt, dass man die Pumpe komplett zerlegen wird und sollte man darin Dreck finden, der möglicherweise für die Fehlfunktion verantwortlich ist, gibt es wohl kein Geld zurück. Na wir werden sehen, eigentlich hatte ich vorher alles abgelassen und komplett gespült.
    Kleiner postiver Nebeneffekt des Einbaus, ich habe endlich einen defekten O-Ring an der Wasserpumpe ersetzt. Im letzten Jahr habe ich zwei eingesetzt und beim Einsetzen zerstört, dass der dritte genauso futsch war, habe ich erst am Ende des Abends bemerkt und aus Zeitnotgründen erst einmal auf sofortigen Wechsel verzichtet. Nu ist auch der neu, dabei war der andere inzwischen schon fast dicht :D

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