Da die Frage immer wieder auftaucht, hier kurz ein Bericht von meiner Überholung des Querlenkers. Nachträglich betrachtet, hätte ich besser direkt einen Austauschquerlenker komplett mit neuen Buchsen und Traggelenk bestellt. Hatte mir den leider vorher nicht genauer angesehen. Dann hätte ich bemerkt, daß der Traggelenkbolzen vernietet ist und mir keinen Reparatursatz besorgt, zumal der Querlenker sich arg verrostet zeigte. Nun gut, der Reihe nach.
Ausbau der hinteren Schraube in der dicken Lagerbuchse ist eine Herausforderung, sie läßt nicht nach oben herausziehen, stößt gegen Chasis. Flex oder Säge zum Köpfen verkniff ich mir, da auf die Schnelle Schraube in Festigkeit 10.9 kein Ersatz über guten Metallfachhandel zu organisieren war. Ford ruft einen unverschämten Kurs dafür auf, nur nebenbei.
Also versucht, den Träger leicht abzusenken, was nur in Grenzen ging und ich keine Lust hatte, diese Trägerschrauben oder unzugängliche Mutter oben drin zu himmeln, da sie innen irgendwie die Mutter fixiert haben und wie ich Ford kenne, kaum eine Chance, das fachgerecht wieder hin zu bekommen. Habe dann mit Montiereisen wegdrückend, Hammer und Meisel die Schraube mit Gewalt am Kopf raus gekloppt, ab und an mit Schnabelzange in Position gedreht und weiter rausgeprügelt. Anschließend wurden die alten Buchsen und Traggelenk ausgebaut. Beim Traggelenk mußten die Nieten ausgebohrt werden. Dazu habe ich an Ständermaschine die Nieten durchgebohrt, glaube mit 8-9mm, da ich nicht unbedingt in den Träger treffen mochte. Anschließend wurde der Rest des Nietkopfes vorsichtig abgeschliffen und mit einem größerem Körner den verblieben Reststumpf raus geprügelt (ging besser als mit Dorntreiber). Daran anschließend folgte die Behandlung mit einer Topfbürste in Flex zur Beseitigung des reichlichen Rostansatzes auf dem Querträger. Nun folgte die Konservierung mit Lack. Erst nach einem Tag Abtrocknen wurden die Buchsen eingepreßt, das Traggelenk verschraubt und dann noch einmal durch mechanische Einwirkung neu beschädigte Lackstellen mit Lackierpistole nachlackiert. Dabei auch die dicke Buchse an den Metallteilen, einschl. Schrauben u. Muttern Traggelenk ebenfalls mit Lack eingesprüht. Nicht unbedingt nötig, kann aber vielleicht den Rost ein wenig aufhalten. Am Schluß noch an die Ränder der dicken Buchse Fett einmassiert um auch hier zumindest eine Weile eindringendes Wasser fern zu halten, zumal der Ring nicht unbedingt rund und formschlüssig an den Rändern ist und geringe Lücken zwischen Buchse und Trägerring dem Wasser helfen könnten, den Rost anzufeuern.
Ganz wichtiger Hinweis, die Schraube in der dicken Metall/Gummibuchse wurde diesmal anders rum eingebaut und zwar mit dem Kopf von unten nach oben eingeschoben und mit selbstsichernder (wiederverwendete) Mutter von oben festgezogen. Zur Sicherheit auf den Schraubenschaft im Bereich der Mutter rotes Loktite als Schraubensicherung aufgetragen.
Vorweg mal was Schönes, Morgens um 7 Uhr war die Welt noch in Ordnung: IMG_20200319_070207_079 (3).jpg
Nächsten paar Bilder zeigen die Verwandlung der Querträger IMG_20200224_184345_588.jpg
(Die Manschette wurde Opfer der nötigen Hitzebehandlung an Schraube Traggelenk)
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Das sind die Reste der ausgebohrten und raus geschlagenen Nieten und im Hintergrund Restlager Radnabe IMG_20200324_180934_801.jpg