Hallo liebe Mondeo MK3 Community,
seit nun knapp 2 Jahren habe ich meinen 2002 Mondeo MK3, jedoch hatte dieser schon immer ein Problem was den Motor angeht.
Im Folgenden erkläre ich das Problem und meine Erfahrungen so gut wie möglich.
Aber zuerst mal die groben Daten:
Es ist ein Mondeo MK3 Turnier, Baujahr 2002, dieser wurde von meinem Vater neu als Reimportwagen aus den Niederlanden gekauft.
Der Motor ist ein 1.8l Benziner mit 125 PS dieser hat die Motorkennnummer CHBB und verfügt über eine mechanische Drosselklappe.
Der aktuelle Kilometerstand liegt bei ziemlich genau 170000 km.
Als Getriebe ist ein 5 Gang Handschalter verbaut.
Jetzt aber zu dem eigentlichen Problem:
Sobald der Motor in irgend einer Weise unter Last ist fängt er an zu Ruckeln, also eine Art Zündaussetzung, Fehlzündung, oder ähnliches.
Verstärkt wird das ganze, sobald die Last größer wird (z.B.: Durch einen höheren Gang, erhöhtes Gewicht, oder Höhenveränderungen) und durch stärkeres drücken des Gaspedals.
Vor allem die Position des Gaspedals ist wichtig, wenn ich dieses nur leicht drücke passiert meist nichts und der Motor beschleunigt entsprechend der Gaspedalposition meist ohne Probleme.
Ein weiterer Faktor ist die Drehzahl, um so niedriger diese ist, desto eher und verstärkter tritt das Problem auf.
Das Problem ist bei über 5000 U/min jedoch noch nie aufgetreten.
Einen Unterschied zwischen kaltem und warmem Motor konnte ich nicht feststellen.
Wenn man den Motor im Leerlauf hochdreht und dies mit langsamem durchdrücken des Gaspedals tut dreht der Motor ohne Probleme hoch, tritt man das Gaspedal jedoch schlagartig durch braucht der Motor erstmal eine viertel Sekunde um richtig hochzudrehen, währenddessen gibt er aber ein ähnliches Ruckeln von sich wie beim Fahren.
Bei ganz extremen Fällen, z.B.: Wenn die Drehzahl bei unter 1200 U/min ist und ich in einem hohen Gang bin (der 3. reicht dafür schon) und dann das Gaspedal vollständig durchtrete gibt der Motor ein lautes und extrem unangenehmes metallisches klackern von sich.
Dieses metallische Klackern tritt auch bei dem regulären ruckeln auf ist hierbei aber nahezu nicht hörbar, dabei klingt der Motor eher so als würde man ihn grade langsam abwürgen, was aber bei über 1000 U/min keinen Sinn macht.
Aktuell steht der Mondeo seit etwa 3 Monaten.
Etwa 2 Wochen davor war ich mit 3 Freunden in den Bergen unterwegs, eigentlich wollten wir an dem Tag wandern gehen, was aber schlussendlich nichts geworden ist.
Geendet ist das ganze damit, dass der Mondeo abgeschleppt werden musste, da dieser nur noch auf 3 Zylindern lief und ein Metallisches Geräusch von sich gab.
Aber was ist überhaupt passiert? Nach einer Fahrt durch einen Tunnel fing die Straße langsam an steiler zu werden und ich musste bei 70 km/h vom 5. in den 4. Gang schalten da sich das Ruckeln langsam bemerkbar gemacht hat.
Problematischer Weise hat der 4. Gang nach kurzer Zeit auch nicht mehr gereicht, da der Motor selbst dort anfing leicht zu ruckeln.
Nach etwa 20 Sekunden musste ich dann einsehen, dass die Steigung zu stark ist und bei 70 km/h in den 3. Gang schalten, dies hat dann auch ausgereicht um das Ruckeln zu umgehen.
Kurz vor Ende der Steigung jedoch gab es einen kurzen Schlag, der dazu geführt hat, dass der Motor nicht mehr rund lief und ein metallisches klackern von sich gegeben hat, da es ab diesem Punkt nur noch bergab ging hab ich mich dazu entschlossen den Motor auszumachen und den Rest des Berges herunterzurollen.
Nach wenigen hundert Metern habe ich dann einen guten Platz gefunden, auf welchen ich mich stellen konnte ohne in der Nähe der Straße zu sein.
Dort angekommen habe ich erstmal die Motorhaube geöffnet, konnte jedoch keine optischen Mängel feststellen.
Daraufhin habe ich den Motor noch einmal angemacht, dieser lief etwa 10 Sekunden und ist dann ausgegangen.
Danach entschied ich mich dazu die Zündkerzen auszubauen, dies hat ergeben, dass die Zündkerze im 3. Zylinder völlig eingeschlagen war, dadurch konnte dort kein Zündfunken mehr entstehen.
Aufgrund dessen, das ich mir unklar war, was die Zündkerze beschädigt hatte, lies ich das Auto dann schlussendlich abschleppen.
Zuhause habe ich dann mit einer kleinen Kamera in die Brennkammer geschaut, dort konnte ich keinerlei Mängel an Kolben und Zylinderwand feststellen.
Die Ein- und Auslassventile konnte ich aufgrund der Beschaffenheit der Kamera nicht sehen.
Ich habe mich dann dazu entschieden die Einspritzanlage auszubauen um zumindest mal einen Blick von oben auf die Einlassventile zu bekommen, diese sahen beide in Takt aus und waren auch vollständig sauber, jedoch lag auf einem der Einlassventile ein kleines Stück Metall, dieses hat höchstwahrscheinlich vorher in der Brennkammer sein Unwesen getrieben und ist wohl irgendwann auf dem Einlassventil gelandet. Ich habe das Stück Metall dann mit Hilfe eines kleinen, an der Kamera befestigten Magneten entfernt.
Wenige Tage später habe ich mich dann dazu entschieden den Zylinderkopf zu demontieren, was ich jedoch letztendlich wegen etwas anderem, auf das ich gleich zu sprechen komme gelassen habe.
Angefangen habe ich die Kunststoffabdeckung der Nockenwellen abzuschrauben, dies ging recht einfach und hat auch nicht all zu viel Zeit in Anspruch genommen.
Als ich den Deckel dann unten hatte musste ich feststellen, dass sich rund um die Nockenwellen Ölkohle angesammelt hat.
Nachdem ich das gesehen habe, entschied ich mich dazu den Motor nicht weiter auseinanderzubauen.
Als ich alles wieder zusammengebaut und die Zündkerzen und Zündkerzenkabel/Stecker getauscht habe, bin ich noch einmal knapp 100 Meter mit dem Auto gefahren, währenddessen hat sich alles so angefühlt wie immer, der Motor lief ruhig und hat auch nicht geruckelt. Jedoch hat sich ein neues sehr leises von der Drehzahl abhängiges Klackern bemerkbar gemacht, von was dieses kommt weiß ich leider nicht. Um den Motor nicht noch weiter zu beschädigen habe ich mich dazu entschieden das Auto stehen zu lassen.
Hier mal was ich über das Auto weiß und wie das Auto gepflegt wurde bevor und nachdem ich es hatte.
Das Auto hatte über die Jahre viele Unfälle, ein paar kleinere aber auch einen größeren, jedoch alles nur optische Schäden, abgesehen von der Hinterachse, welche bei dem großen Unfall getauscht wurde.
Generell wurde das Auto nicht richtig gepflegt, Ölwechsel wurden kaum gemacht und dann auch noch mit dem falschen Öl, auch die Unfallschäden wurden nur mit etwas Spachtelmasse und Sprühfarbe, welche nicht einmal den gleichen Farbton wie das Auto hatte ausgebessert. Dementsprechend sieht das Auto von außen auch aus.
Zum Thema Sprit, es besteht die Möglichkeit, dass das Auto früher mit Super E10 getankt wurde, dieser Sprit darf aber nicht getankt werden, dies ist aber nicht das größte Spritproblem. Mein Vater hatte das Auto vor vielen Jahren mal mit Benzinkanistern gefüllt, was erstmal kein Problem darstellt, diese hatten jedoch starke Verunreinigungen im Inneren, von welchen mein Vater bis vor kurzem nichts wusste, diese sind dann mit in den Tank gelangt.
Vor knapp einem halben Jahr hatte ich das Auto in der Werkstatt um die Benzinpumpe und den Benzinfilter tauschen zu lassen, dabei wurden extreme Verunreinigungen im Tank festgestellt, diese wurden daraufhin von der Werkstatt beseitigt. Das wiederum bedeutet, dass seit Jahren Verunreinigungen im Tank waren, leider habe ich davon keine Bilder sowie genauere Infos.
Seit dem ich das Auto habe, habe ich einige Dinge getauscht, hier mal eine Auflistung funktionsrelevanter Komponenten:
-Zündkerzen 2x jeweils nach Ford Spezifikation, wie im Handbuch angegeben.
-Zündspule und Zündkerzenkabel/Stecker von Bosch, passend für das Auto, jedoch keine Originalteile.
-Benzinpumpe und Benzinfilter auch keine Originalteile, aber passend für das Auto.
-Ölwechsel mit Ölfilter, Öl wurde wie im Handbuch angegeben mit richtiger Ford Referenznummer getauscht.
-O-Ringe der Einspritzdüsen.
Da es für mich nicht infrage kommt, das Auto aufzugeben, sondern ich irgendwann wieder damit fahren will ist meine aktuell beste Idee, den Motor generalüberholen/reparieren zu lassen.
Ich würde ich mich über Hilfe und Ideen freuen und bedanke mich bei jedem der sich die Zeit genommen hat, sich diesen Text durchzulesen oder sich sogar meinem Problem anzunehmen.