Klacken |Beschleunigungstreckern aus dem Motorraum

  • Hab ich auch gemeint, hatte mich verschrieben, sorry - 5W40, mit der MB Spezifikation - so hatte ich es gelesen...


    Empfiehlt Ihr da eine besondere Marke?


    Ich hole in der Regel für meine Autis Liqui Moly, oder die Hausmarke des Werkstatt Großhändlers Matthies - die Öle beziehen die von Mobil

  • Hallo zusammen,


    einige Anmerkungen von mir für diejenigen, die über den Thread-Titel auf diesen Seiten gelandet sind, so wie ich.

    Gefunden habe ich einige Einträge im Netz zum Thema Zündungs/Beschleunigungsklingeln, Klopfen oder auch „Treckern“ beim Duratec-Benziner. Nur die eigentliche Ursache wurde bisher nicht eindeutig ermittelt. Ich fahre einen 1,8l 110PS.

    Für mich steht jetzt fest, es liegt an verkokten Brennräumen und die dadurch höhere Verdichtung. Mini- bzw. BMW-Fahrer haben wohl mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Dort nennt man es „Superklopfen“, kann aber akustisch nicht wahrgenommen werden, da über die Klopfsensorauswertung der entsprechende Zylinder kurz abgeschaltet wird.

    Im Laufe meiner Fehlersuche ist mir aufgefallen, dass immer nach einer Löschung der Lernwerte vom Motorsteuergerät (ich benutze Forscan) das Beschleunigungsklingeln am stärksten war. Im Nachhinein damit zu erklären, dass das Motorsteuergerät erstmal wieder den Zündzeitpunkt zurückziehen musste, allerdings nur bis zum Anschlag des Kennfeldes, ein leichtes Klingeln blieb. Anfangs konnte ich dieses Klingeln noch mit hochoktanigem Benzin „bekämpfen“. Auch eine 1000 km Autobahnfahrt brachte kurzzeitig Besserung.

    Mit einer einfachen Endoskopkamera habe ich mir meine Brennräume angeschaut. Starke Ablagerungen auf dem Kolbendach und im Ventilbereich waren zu erkennen.

    Wodurch wurden diese Ablagerungen verursacht? Übernommen habe ich das Fahrzeug mit 120000 km. Der Vorbesitzer hatte über mehrere Monate den Wagen täglich nur für einige hundert Meter bewegt. Danach bin ich leider noch bis 130000 km mit einem defekten Thermostat gefahren, wie lange davor kann ich nicht sagen. Dadurch wurde immer angefettet, somit mehr Ruß. Grundsätzlich fahre ich mit wenig Drehzahl und viel Kurzstrecke. Und Corona hat dann fast nur noch Kurzstrecke bedeutet. Der Dreck musste also raus.

    Ich habe mir dann CarbonX besorgt, da es schön aufquillt und dadurch auch den Ventilbereich einschäumt (Nein, ich werde nicht von CarbonX bezahlt). Motor warmgefahren, Zündkerzen von Zylinder 1 und 4 raus, die Kolben auf OT gestellt und den Schaum über die Zündkerzenöffnungen eingesprüht. OT, denn es muss ja nur das Kolbendach und der Ventilbereich behandelt werden. Den Schaum immer wieder nachgefüllt, da er mit der Zeit zusammenfällt. Nach einer halben Stunde mit der zweiten Dose „neutralisiert“ und die Flüssigkeit mit einer Lidl-Ölpumpe (gab es gerade für 12,99) abgepumpt. Der dünne Schlauch passt wunderbar durch das Zündkerzengewinde. Zum Abpumpen habe ich die Kolben auf den unteren Totpunkt gestellt, um mit dem Schlauch alle Bereiche vom Kolbendach besser „abtupfen“ zu können. Neugierig wurden mit der Kamera erste Bilder gemacht.

    Um die noch vorhandenen Kohlereste besser ausspülen zu können, habe ich jetzt mit Hilfe einer Spritze und einem Schlauch kräftig Petroleum in die Zylinder gespritzt und wieder abgepumpt. Da immer noch vereinzelt Kohlereste auf dem Kolbendach lagen, kam jetzt ein alter Staubsauger zum Einsatz. Den Saugschlauch entsprechend im Durchmesser angepasst und wiederum das Kolbendach „abgetupft“. Mit der Kamera konnte ich dann feststellen, dass keine Flüssigkeit mehr im Brennraum vorhanden war. Wichtig, damit es keinen Flüssigkeitsschlag auf den Kolben gibt!

    Zündkerzen wieder rein, kurz um den Block und den Motor für Zylinder 2 und 3 warm fahren. Dabei konnte ich schon hören, dass das Klingeln mehr zur Mitte des Motors gewandert ist. Prozedur für 2 und 3 wiederholt. Lernwerte gelöscht und Probefahrt. Kein Klingeln mehr und wieder volle Motorleistung, da der Zündzeitpunkt nicht mehr zurück genommen wird. Danach habe ich vorsichtshalber das Motoröl gewechselt.

    Die aus den Brennräumen abgesaugten Flüssigkeiten habe ich anschließend durch einen Kaffeefilter gegossen.

    Am einfachsten war das Klingeln zu erzeugen, wenn man bei ca. 2000 U/min im dritten Gang plötzlich auf Vollgas getreten hat. Aber auch bei konstant 80 km/h im fünften Gang oder einer Steigung war ein Klingeln zu hören.

    Das Mikrofon für die Tonaufnahme habe ich direkt im Motorraum platziert, dadurch wurde jedes Beschleunigungsklingeln hörbar. Allerdings konnte der Motorschall bis vor einer Woche auch direkt bis zu meinen Ohren vordringen, da in der Spritzwand die Gummidichtung zwischen Bremspedal und Bremskraftverstärker fehlt. Dem Motorschall habe ich jetzt den Weg „abgeschnitten“, indem ich die Haltebleche vom Bremskraftverstärker mit Gaffatape umwickelt habe. Die Pedale wollte ich nicht rausfrickeln. Endlich wieder Ruhe in meinem Mondeo.

  • Hallo ruderbernd,


    ob nun Kohle oder Ruß, kann man drüber streiten. Ölverbrauch ist nicht ersichtlich. Benzinverdünnung würde ich auch auschließen. Die 1000 km Autobahn haben nichts ausgekocht. 2 Wochen vor der "OP" habe ich meine Kurbelgehäuseentlüftung erneuert, da ich starken Druck unter dem Öleinfülldeckel hatte. Druck ist jetzt weniger, aber leider nicht weg. Dabei hatte ich aber keine Ölspuren vor der Drosselklappe. Wie ich das interpretieren soll weiß ich nicht. Vielleicht doch zuviel Blowby, dann sollte er aber doch auch Öl verbrauchen??

  • Nachdem dann auch Zylinder 2 und 3 gereinigt waren, war das Klingeln komplett verschwunden. Gefühlt hat der Motor jetzt auch mehr Leistung, zieht von unten raus richtig gut. Die "Abdichtung" der Spritzwand war nur die Kirsche auf der Sahne. Dadurch kommt vorallem das Dröhnen des Krümmers beim Beschleunigen nicht mehr über den Fußraum ins Innere.

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