Stromaufnahme Glühkerzen TDCi 2.0 BJ2004

  • Hallo Forengemeinde,


    ich bin seit kurzem Besitzer eines Mondeo MK3 2.0 TDCi aus 2004. Da der Motor im Kaltzustand etwas schwer anspringt vermute ich, dass Glühkerzen defekt sind. Da es mir zu aufwändig ist die Ansaugbrücke abzubauen um die Kerzen einzeln auf Durchgang zu prüfen, habe ich mich für die "Faulenzer-Variante" mit dem Zangenamperemeter entschieden. Leider ist meine Zange zu groß und ich kann nur alle 4 Kerzen parallel messen, was mir wenig Rückschluss auf die einzelnen Kerzen bringt. Laut Hersteller hat eine Kerze einen Nennstrom von 15 A, ergo müssten bei mir 60 A fließen. Ich habe aber im direkten Einschaltmoment nur gute 50A und nach ein paar Sekunden sind es noch ca. 25, die konstant stehen bleiben. Für mich stellt sich die Frage, ab wann der "Nennstrom" fließen soll. Von Beginn an, oder wenn die Kerze warm ist?


    Wenn es jemanden unter euch gibt, der eine Zangenamperemeter griffbereit hat, wäre es mir eine große Hilfe das Teil mal kurz anzuklemmen und vorzuglühen. Ich konnte das Amperemeter so anschließen, dass ich vom Innenraum die Anzeige sehen konnte.


    Dann schreibt mal bitte, wieviel Strom eure 4 Glühkerzen ziehen. Danke!!


    Gruß
    Dirk

  • Ich glaube du hast den Sinn einer Glühkerze noch nicht richtig erfasst.
    Im warmen Zustand ist eine Glühkerze unnötig, denn ein Diesel zündet selbst. Ideal wäre also wenn der Strom auf 0 Ampere abfällt.(Wenn der Motor ein paar min lief)
    Wenn er im kalten Zustand 50 A zieht für ein paar Sekunden ist das vollkommen korrekt, denn dann sind die Glühkerzen warm und es ist weniger Strom notwendig.


    Den vollen Strom also 60 A werden sie sicher nur erreichen, wenn es draußen Minusgrade hat.

  • Mir ist der Sinn der Glühkerze schon klar, darauf wollte ich nicht hinaus. Ich würde gerne wissen, wann der Nennstrom der Kerze wirklich fließt. Unmittelbar beim Anschalten, oder 3-4 Sekunden später, wenn sie Betriebstemperatur erreicht hat.
    Ist ja wie ne Glühbirne. Die zieht im Einschaltmoment auch ein vielfaches des Nennstromes. Die Frage ist ob es bei der Glühkerze ähnlich (natürlich nicht so krass, da sehr niederohmig) ist. Oder gilt Nennstrom = Maximalstrom = Einschaltstrom?


    Ist ja keine große Sache, wenn jemand gerade ein Amperemeter zur Hand hat, Haube auf, reinklemmen und einmal glühen (wenn Motor kalt). Schon hat man Vergleichswerte, die vllt. auch anderen nützen können.


    Gruß
    Dirk

  • Hallo,
    bei einer normalen Glühbirne gibt den von Dir beschriebenen Effekt nicht. Da fliesst von Anfang an der Nennstrom. Was du meinst sind Energiesparlampen, also Leuchtstoffröhren.
    Um aber bei der Glühbirne zu bleiben: Dort drin ist ein einfacher Draht der erwärmt wird bis er eben glüht. Genauso sind Glühkerzen aufgebaut. Nur haben sie einen Draht der aus PTC besteht. Das ist ein Material welches seinen Widerstand erhöht, wenn es heißer wird.
    So damit denke ich wird klar dass es keinen Nennstrom geben kann, denn je nach Temperatur der Kerze fließt ein anderer Strom.


    Ich würde dir ja den Gefallen tun, und selber nachmessen. Leider habe ich kein Amperemeter das bis 50A geht. Ich denke das wird wohl kaum jemand haben. Ich hab nur so ein Multimeter. Ich glaub das geht bis 2A oder so :)


    Wenn du die Glühkerzen messen willst: baue sie aus, mess von jeder den Widerstand. Wenn alle gleich warm sind sollten sie etwa den gleichen Widerstand haben 10% Toleranz. Wenn eine unendlich Widerstand hat, ist sie defekt.

  • der nennstrom ist der strom der nach etwar 20 sekunden betrieb fließt ist also der betriebsstrom. der kurzschlusstrom bzw auch kaltstrom ist bis zu zwei mal so groß. die beim mondeo verbauten glühkerzen sind nachglühfähige kerzen. die kerzen sind zweistufig. die spitze glüht nach etwar 2 sekunden. durch eine in reihe geschaltete heizwendel (regelwendel) wird die glühtempertur geregelt. nach ca 10 sekunden glüht die gesamte kerze mit ca 1000°C


    wenn der motor dann läuft glühen die kerzen bis zu 3 minuten nach. danach schaltet die glühanlage ab. die mondeo kerzen haben einen nennstrom von 15,5 ampere. ergibt also einen betriebstrom von 62 A.

  • Danke mondi2.0, genau das beanwortet meine Frage. (Habe dir auch gerade ne pn geschickt wegen nem anderen Thema.)


    Endlich einer der mich versteht! Vermutlich ist dann noch ne Glühkerze hin.


    @srmeister: Zu 100% gibt es den von mir beschriebenen Effekt bei Glühlampen. Die Erklärung dafür hast du dir selbst gegeben, denn auch Wolfram hat PTC-Verhalten.


    Gruß
    Dirk

  • @srmeister: Zu 100% gibt es den von mir beschriebenen Effekt bei Glühlampen. Die Erklärung dafür hast du dir selbst gegeben, denn auch Wolfram hat PTC-Verhalten.


    Das doch auch der Grund, warum Glühbirnen meist beim Einschalten durchbrennen, oder liege ich da falsch?


    Sorry fürs Off-Topic :ninja:

  • Das doch auch der Grund, warum Glühbirnen meist beim Einschalten durchbrennen, oder liege ich da falsch?


    Sorry fürs Off-Topic :ninja:


    Genau.


    w-mk.3: Ja bitte, mach mal. Sag mal deinen Stromwert unmittelbar nach Einschalten der Glühanlage und den Strom, den er etwas später für längere Zeit konstant hält. Bitte Messung bei völlig abgekühlten Motor machen, sonst sind die Werte mit meinen nicht vergleichbar.

  • Es sind ziemlich sicher nicht die Glühkerzen, da eine defekte Glühkerze sich erst unter -10°C bemerkbar macht. Der [lexicon]TDCI[/lexicon] startet auch bei -10° noch einigermaßen gut ohne Glühkerzen.


    Bei mir hört man nach ca. 20 Sek ein Relais schalten, danach fließt kein Strom.

  • genau genommen braucht der [lexicon]TDCI[/lexicon] gar keine glühkerzen. der motor springt ohne mucken auch bei -25°C an....die glühkerzen dienen nur für einen weicheren motorlauf...und deutlich besseren abgaswerten im kaltstart. anspringen und laufen tut er ohne glühkerzen! (hab ich selbst schon getestet)


    wenn der [lexicon]TDCI[/lexicon] im kalten schlecht bis gar nicht anspringt liegt dies oft an ausgelutschten einspritzdüsen.

  • ...meiner lief bei Temperaturen von +10°C auch nur schlecht an - lief auf 3 Zylinder, ging gleich wieder aus und hat ordentlich weißen Qualm beim Anlassen rausgepustet. Mit dem Zangenampermeter habe ich direkt an der Batterie (alle manuell schaltbare Verbraucher waren aus) beim Vorglühen 40A gemessen - der Strom ging sofort zurück und war nach einigen zig Sekunden so bei 20A.


    Ich habe alle Glühkerzen tauschen lassen - jetzt läuft er wieder top an. Von den alten Glühkerzen waren 3 hochohmig (durchgebrannt).


    Die Dinger halten also ein Autoleben lang - genauso, wie die Xenon Brenner ;)



    Uwe

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